Erweiterung des Behandlungsspektrums: Klinikum Braunschweig setzt auf die CoreValve Evolute FX+ Prothese

12.11.2024
Das Herzteam am Klinikum Braunschweig: Dr. Marcel Anssar, PD Dr. Wolfgang Harringer und Prof. Tibor Kempf – Experten in der präzisen Behandlung von Aortenklappenstenose mit dem CoreValve TAVI-Verfahren. Bildnachweis: skbs/Kevin Galasso
Das Herzteam am Klinikum Braunschweig während eines CoreValve TAVI-Eingriffs. Präzision und Zusammenarbeit sind entscheidend, um das Verfahren erfolgreich durchzuführen und den Patienten bestmöglich zu versorgen. Bildnachweis: skbs/Kevin Galasso

Verfahren (CoreValve Evolute FX+) einzuführen. Dies ist eine besondere Auszeichnung, da nur ausgewählte Kliniken in Deutschland diese neue Version der CoreValve Prothese vom Hersteller Medtronic in der ersten Runde nach der CE-Zertifizierung zur Verfügung gestellt bekommen. Damit gehört das Klinikum zu den Pionieren, die diese fortschrittliche Behandlungsmethode zur Therapie von Patienten mit symptomatischer schwerer Aortenklappenstenose anbieten können. Das Klinikum Braunschweig war zudem die erste Klinik in Deutschland, die die FX+ transaxillär am 07.11.2024 implantiert hat.

„Transaxillär“ bedeutet, dass die Aortenklappenprothese über die Arteria axillaris, also die Achselarterie, eingeführt wird. Wenn die Oberschenkelarterien zu verkalkt sind, um eine Katheterklappe vorzubringen, ist die Armarterie ein nahezu ebenso guter Zugang um die Klappe ohne Eröffnung des Brustkorbes zu implantieren. Auch hier ist das operative Risiko sehr niedrig und eine schnelle Genesung mit minimal postoperativen Schmerzen wird ermöglicht.

Die transkatheter Aortenklappenimplantation (TAVI) ist eine minimal-invasive Methode, die es ermöglicht, eine defekte Aortenklappe ohne die Notwendigkeit einer offenen Herzoperation zu ersetzen. Die CoreValve Evolute FX+ Prothese, eine selbstexpandierende Klappenprothese, zeichnet sich durch ihre verbesserte Funktionalität und eine vereinfachte koronare Zugänglichkeit aus, was eine lebenslange Managementlösung für Patienten darstellt.

Die CoreValve Evolute FX+ Prothese bietet mehrere Vorteile, die das Behandlungsspektrum im Klinikum Braunschweig erweitern. Im Herzteam wird ein individueller Therapieansatz für Patienten mit symptomatischer Aortenstenose verfolgt. Neben chirurgischen Optionen stehen verschiedene TAVI-Modelle zur Verfügung. Anhand der spezifischen Patientencharakteristika und der anatomisch-pathologischen Merkmale wird das geeignete Klappenmodell ausgewählt. Die CoreValve Evolute FX+ Prothese, die auf einer bewährten selbstexpandierenden Technologie basiert, verfügt über spezielle Designmerkmale, die eine verbesserte koronare Zugänglichkeit ermöglichen. Dies kann die Nachsorge erleichtern und das Risiko von Komplikationen verringern. Zudem ist die Prothese so gestaltet, dass sie sich optimal an die individuelle Anatomie der Patienten anpasst, was zu einer potenziell kürzeren Genesungszeit führen kann. Diese Technik ist besonders relevant für ältere Patienten oder solche mit mehreren Vorerkrankungen, die möglicherweise nicht für eine konventionelle Herzoperation in Betracht kommen. Mit der Einführung der CoreValve Evolute FX+ wird das therapeutische Angebot in der Herzklappentherapie am Klinikum Braunschweig erweitert.

„Wir freuen uns sehr, unseren Patienten dieses innovative Verfahren anbieten zu können. Die Evolute FX+ Prothese bietet nicht nur die bewährte Klappenfunktion mit exzellenter Datenlage über einen langen Nachbeobachtungszeitraum, sondern auch die Möglichkeit einer leichteren Nachsorge“, erklärt Prof. Dr. Tibor Kempf, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Braunschweig.

Privatdozent Dr. Wolfgang Harringer, Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, fügt hinzu: „Mit der Einführung des CoreValve TAVI-Verfahrens erweitern wir nicht nur unser Behandlungsspektrum, sondern tragen auch zur Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten bei. Diese Technologie ermöglicht uns, Patienten zu behandeln, die zuvor als nicht operabel galten, und gibt uns die Möglichkeit, sie schneller in eine bessere gesundheitliche Verfassung zu bringen.“

Dr. Marcel Anssar, Bereichsleiter für Herzchirurgie, erklärt: „Die Einführung des neuesten CoreValve TAVI-Verfahrens ist ein weiterer Baustein in unserem innovativen und interdisziplinären Herzklappenzentrum. Es ermöglicht uns, modernste Techniken in der Herzklappentherapie anzuwenden, und wir sind stolz darauf, unseren Patienten eine hochqualitative Versorgung bieten zu können. Unser Ziel ist es, jeden Patienten individuell zu betreuen und die besten Ergebnisse zu erzielen.“

Das Herzteam am Klinikum Braunschweig setzt sich aus erfahrenen Herzchirurgen, Kardiologen, Elektrophysiologen, Kardiotechnikern, VAD-Koordinatoren und Pflegekräften zusammen, die gemeinsam die bestmögliche Behandlung für jeden einzelnen Patienten gewährleisten. Die Erweiterung des Behandlungsspektrums um die CoreValve Evolute FX+ Prothese ermöglicht eine verbesserte Versorgung von Patienten mit Aortenklappenstenose und trägt zur Optimierung der Therapieoptionen am Klinikum Braunschweig bei.

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